Wie hilft der Zahnarzt bei Funktionsstörungen?
Um der Ursache für Ihre Probleme auf die Spur zu kommen, stellen wir Ihnen zu Beginn der Behandlung einige Fragen, zum Beispiel: Haben Sie aktuell besonders viel Stress? Schlafen Sie schlecht? Sitzen Sie beruflich lange? Das hilft uns, Ihre Symptome besser einzuordnen.
Auf der Basis planen wir dann die weiteren Behandlungsschritte.
So könnte Ihr Termin bei uns aussehen:
- Funktionsanalyse:
Haben Sie Probleme beim Öffnen des Mundes? Sind die Kiefermuskeln geschwollen? Wo schmerzt es, wenn Sie sich bewegen? All das erfahren wir in diesem ersten Schritt der Behandlung. Mit den Fingern tasten wir das Gesicht und die Mundpartie ab und erhalten so ein genaues Bild von Ihrer gesundheitlichen Situation. - Kontrolle der Zahngesundheit:
Ein Blick auf die Zähne verrät uns, ob Sie knirschen. Stellen wir abgenutzte Zahnflächen fest, ist das ein Hinweis auf eine mögliche Ursache für die CMD. - 3-D-Aufnahmen:
Moderne Technologien ermöglichen uns einen dreidimensionalen Einblick in das Kiefergelenk. Wir sehen deutlich, ob Entzündungen, Verlagerungen oder degenerative Veränderungen vorliegen. - Eckzahn- oder Schneidezahnaufbauten:
Die Eckzähne übernehmen eine wichtige Funktion im Gebiss. Sie entlasten die Backenzähne bei bestimmten Kaubewegungen und beim Zähneknirschen. Durch ständiges Knirschen und Pressen kann diese “Eckzahnführung” verloren gehen und eine mögliche Ursache einer CMD darstellen. Mit vollkeramischen Kronen oder Veneers bauen wir die Eckzähne wieder auf. - Anpassen von Zahnersatz:
Stört eine Krone oder Füllung beim Zusammenbeißen, korrigieren wir das in der Regel direkt. Hierfür schleifen wir die Zahnoberfläche etwas ab. - Aufbiss-Schiene:
Sehr wirkungsvoll bei einer Funktionsstörung ist eine Aufbiss-Schiene. Die Schiene schützt die Zähne vor weiteren Schäden durch Zähneknirschen und entlastet die Muskulatur. Der Kiefer bekommt eine Pause und Sie schlafen gesünder. - Physiotherapie:
Vielen Patienten hilft zusätzlich eine Physiotherapie. Gerade wenn die Muskulatur extrem verspannt ist, unterstützen Massagen die Heilung. Wir arbeiten eng mit Physiotherapeuten in der Region zusammen und empfehlen Ihnen gerne eine auf CMD spezialisierte Praxis.
Der Kauapparat ist unser Stressventil
Vielleicht haben Sie gerade besonders viel zu tun. Dann werden Sie feststellen, dass Sie häufig die Zähne zusammenbeißen. Achten Sie einmal bewusst darauf. Sie werden erstaunt sein, wie häufig Sie sich “durchbeißen” am Tag.
Das geschieht automatisch. Ihr Körper sucht ein Ventil für den mentalen Druck und entlädt die Anspannung, indem er die Zähne zusammenpresst oder die Zahnreihen aufeinander reibt.
Sicher, Ihr Körper meint es gut – aber gesund ist diese Erholungsmaßnahme nicht. Durch das ständige Zähneknirschen splittert der Zahnschmelz ab und Füllungen gehen verloren. Schlimmer noch: Es kann zu einer Funktionsstörung kommen.
Wie die „dicke Wade” nach einem Marathonlauf – durch Zähneknirschen verkrampft die Muskulatur
Wenn Sie knirschen, trainiert Ihre Kiefermuskulatur Tag und Nacht wie ein Hochleistungssportler. Das geht nicht lange gut.
Wie ein ermüdeter Muskel nach einem Marathonlauf verkrampft sie irgendwann. Es kommt zu extremen Verspannungen, die sich vom Kiefer bis zu den Schultern und Nacken ausdehnen.
Je nachdem, wo die Funktionsstörung auftritt, unterscheidet man zwischen:
aufsteigender Funktionsstörung:
Fehlfunktionen entlang der Wirbelsäule können Schmerzen oder Beschwerden im Kopf-Kieferbereich auslösen.
absteigender Funktionsstörung:
Aber auch umgekehrt können Funktionsstörungen im Kausystem wie Stressknirschen und Fehlbisse zu fortgeleiteten Beschwerden im Bereich der oberen Wirbelsäule führen.